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BVB verliert Champions-League-Finale gegen Real Madrid: Kroos triumphiert

Sie kommen. Schritt für Schritt, Spieler für Spieler schreiten sie an diesem Samstagabend mit schwarzen Trainingsjacken durch den Schwarm der Fotografen auf das Feld des Wembley Stadiums, wo sie gleich die schwarzen Trainingsjacken ausziehen und das weiße Trikot enthüllen werden, das seinen Gegnern – egal wann, egal wo – immer dasselbe sagt: Willkommen im letzten Level!

Auf der einen Seite des Trikots: das Wappen, das man in fast allen Winkeln der Welt sehen kann – das M, das F, das C, der Kreis, die Krone. Auf der anderen Seite des Trikots: die Namen der Spieler, die man in fast allen Winkeln der Welt hören kann – Bellingham, Kroos, Vinícius Júnior.

Als Spieler für Spieler dann seine schwarze Trainingsjacke auszieht und das weiße Trikot mit seinem Namen enthüllt, als die Elf Real Madrids das erste Mal an diesem Abend so aussieht wie die Elf Real Madrids eben aussieht, muss man nochmal an den Dortmunder Trainer Edin Terzić denken. So sehen sie also aus, die Endgegner.

Anfangs stehen die Dortmunder Spieler im Mittelpunkt

Es war Terzić, der dieses Wort sagte. Der Terzić, der Trainer aus dem Sauerland, der – das darf man an diesem Wochenende ausnahmsweise nochmal schreiben – früher in der Fankurve des Westfalenstadions stand und nun an diesem Abend das Finale der Champions League, das größte Fußballspiel seines Lebens erleben würde. Und es war auch Terzić, der am Freitagabend im Wembley Stadium saß und diesen Satz sagte: „Ein Finale spielt man nicht. Ein Finale gewinnt man.“

Doch mehr als 24 Stunden später, als der Trainer und die Spieler Borussia Dortmunds wortlos im Stadion stehen, als sie die Fans anschauen und die Fans sie anschauen, da weiß man: Einer muss ein Finale auch verlieren. Und diese Erkenntnis ist deshalb besonders bitter, weil man da weiß, dass Borussia Dortmund an diesem Abend wirklich nicht diese Mannschaft hätte sein müssen.

Am Ende siegt dann aber doch Endgegner. Am Ende siegt Real Madrid so, wie Real Madrid in dieser Champions-League-Saison immer wieder gewonnen hat: nicht wirklich gut, aber dann doch gut genug. 2:0. „Im Moment ist man einfach nur enttäuscht“, wird BVB-Torwart Gregor Kobel später im ZDF dazu sagen. „Wir haben unsere Chancen gehabt, klar müssen wir da mehr draus machen. Am Ende schlagen sie dann zu.“

In den ersten Minuten aber – das hätte die große Geschichte dieses Spiels werden können – stehen Spieler aus Dortmund im Mittelpunkt, denen man in anderen Mannschaften deutlich machte, dass man nicht glaubt, dass sie letzte Level erreichen können. Der Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer – aussortiert in München. Und natürlich Emre Can, der Kapitän der Mannschaft – aussortiert in München, Liverpool, Turin. In der ersten Spielhälfte dominieren Sabitzer und Can das Mittelfeld. Und es wird in Erinnerung bleiben, dass diese Dominanz nicht zu einem Tor führt. Trotz der 21. Minute, in der Mats Hummels den Ball auf Karim Adeyemi passt, der mit diesem alleine in Richtung des Tores rennt. Der Endgegner: Torhüter Thibaut Courtois. Trotz der 23. Minute, in der Ian Maatsen den Ball erobert und ihn dann auf Niclas Füllkrug passt. Der Endgegner: Der Pfosten.

In der zweiten Spielhälfte ziehen sich die Spieler aus Madrid so weit zurück, als würden sie gegen Manchester City spielen. Doch dadurch ändert sich das Spiel, weil Borussia Dortmund nun nicht mehr wie Borussia Dortmund spielen kann. Aus der Tiefe, aus dem Tempo heraus. Einmal ist es noch knapp: Adeyemi flankt, Füllkrug köpft, doch Courtois hält.

Was ist mit Real? Was ist mit dem brasilianischen Stürmer Vinicius Júnior? Was ist mit dem brasilianischen Stürmer Rodrygo? Was ist mit dem englischen Mittlfeldspieler Jude Bellingham, der in der vergangenen Saison in Dortmund spielte? Und was ist mit Toni Kroos, dem deutschen Mittelfeldspieler, der an diesem Abend das letzte Mal für Real Madrid spielt? In der 49. Minute schießt er das erste Mal. Seinen Freistoß wehrt der Dortmunder Torhüter Gregor Kobel aber ab.

Glänzender Abschied von Real Madrid: Toni Kroos
Glänzender Abschied von Real Madrid: Toni Kroosdpa

In der 72. Minute wechselt Terzić dann Adeyemi aus – und Marco Reus ein, den Dortmunder, der an diesem Abend das finale Spiel für den BVB, für seinen Fußballklub machen wird. Und ein letztes Mal darf man denken, aus Dortmunder Sicht sogar träumen, was für eine wunderbare Geschichte das doch wäre.

Doch dann kommt die 74. Minute. Eckball Kroos, Kopfball Daniel Carvajal, 1:0. Und als Vinicius Júnior einen Fehler Maatsens ausnutzt und das 2:0 schießt, war’s das mit der Geschichte, mit dem Traum.

In der 85, Minute wechselt Carlo Ancelotti seinen Mittelfeldspieler Toni Kroos aus, der – das ist in diesem Moment so gut wie sicher – das fünfte Mal mit Real Madrid, das sechste Mal insgesamt den anspruchsvollsten Wettbewerb des Weltfußballs gewinnen wird. Die spanische Hälfte des Stadions applaudiert. Ancelotti umarmt Kroos. Dort stehen sie für einen Moment: Der Trainer und der Spieler, die zusammen immer wieder das letzte Level erreichten, die in Erinnerung bleiben werden als die Endgegner. „Natürlich wollte ich mich mit diesem Champions-League-Sieg verabschieden“, sagt Kroos dann. Und: Dieser Titel bedeute ihm „unfassbar viel“.

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