Der Streit über den Wehrdienst für Ultraorthodoxe in Israel eskaliert
Von einer „Bombe“, die Joav Galant gezündet habe, war am Donnerstag in israelischen Medien die Rede. Der Verteidigungsminister hatte sich am Abend zuvor in einer Videoansprache zu einem Thema geäußert, das die israelische Gesellschaft seit Jahrzehnten spaltet: der Wehrpflicht für ultraorthodoxe Juden, die in Religionsschulen studieren. „Alle Teile der Gesellschaft“ müssten die Last des Dienstes im Militär tragen, hob Galant hervor – damit Israel die Bedrohungen aus dem Gazastreifen und anderswo abwehren könne.
Die „Bombe“ war seine darauffolgende überraschende Ankündigung: Er als Verteidigungsminister werde kein Wehrpflichtgesetz vorlegen, dem nicht alle Parteien der Regierungskoalition zustimmten. Wenn Galant es ernst meint, könnte er Ministerpräsident Benjamin Netanjahu damit politisch in Bedrängnis bringen.