Die Unruhe im Westjordanland nimmt zu
Der Berufsverkehr wurde den Opfern zum Verhängnis. In einem Stau vor einem Checkpoint östlich von Jerusalem eröffneten drei bewaffnete Palästinenser am Donnerstagmorgen das Feuer auf Insassen. Viele von ihnen waren vermutlich Bewohner der Großsiedlung Maale Adumim auf dem Weg nach Jerusalem. Ein Video zeigt, wie Menschen in Panik die Straße entlangrannten. Ein 26 Jahre alter Israeli starb noch am Tatort. Elf weitere wurden zum Teil schwer verwundet, unter ihnen eine schwangere Frau. Sicherheitskräfte und bewaffnete Zivilisten erwiderten das Feuer. Zwei der Attentäter wurden getötet, der dritte auf der Flucht schwer verwundet. Wie der israelische Geheimdienst mitteilte, handelte es sich um zwei 31 und 26 Jahre alte Brüder sowie einen weiteren 31 Jahre alten Mann, alle aus der Gegend von Bethlehem. Sie hatten automatische Waffen bei sich. Der Vater der Brüder und mehrere weitere Personen wurden festgenommen.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht darauf, dass jenseits des andauernden Krieges im Gazastreifen auch im Westjordanland die Lage weiter unruhig ist. Auf der einen Seite marschiert die israelische Armee noch öfter als zuvor in Städten ein, was oft zu Todesopfern führt. Hunderte Palästinenser wurden seit dem 7. Oktober getötet, Tausende festgenommen. Zudem greifen radikale Siedler immer wieder palästinensische Dörfer an, verwüsten Felder, stecken Autos und Häuser in Brand. Die Vereinigten Staaten und andere Länder haben nun begonnen, Sanktionen gegen einzelne Siedler zu verhängen.