Hilfe für Risikogruppen: Lernen im Brennpunkt
In der zweiten Schulstunde der Obereider Grundschule in Rendsburg sitzen 23 Erstklässler und schauen auf eine moderne Tafel, ein multifunktionales Active Panel, auf dem Fische zu sehen sind. Ein Schüler meldet sich und geht nach vorn, er zählt laut und streicht jeweils einen Fisch ab. Zehn werden umkreist zu einem sogenannten Bündel. Zwei Bündel sind zwanzig Fische – zwei einzelne bleiben übrig. Was zu tun ist, steht als Textaufgabe an der Tafel. Manche lesen erstaunlich flüssig, das können nicht alle in den ersten Klassen. Die Aufgaben versuchen, mathematische Vorstellungen mit Spracherwerb zu verbinden.
Neben der unterrichtenden Lehrerin sind noch die Klassenlehrerin, eine Schulassistentin und ein Auszubildender dabei. Viele Kinder sind noch müde und gähnen. Sie warten auf die Frühstückspause, die in den Unterricht integriert ist. Beim Essen liest die Lehrerin ein kleines Pixiebuch vor. Zwischendurch fragt sie die Schüler, was sie in den Ferien vorhaben. Ein Junge erzählt, er und seine Familie flögen nach Iran.