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Paris 2024: Leo Neugebauer gewinnt Silber im Zehnkampf

Leo Neugebauer hat die Hoffnung auf Gold, vor allem seine eigene, nicht erfüllen können. Lange führend im Zehnkampf der Spiele von Paris, bis zur achten Disziplin, musste sich der Beste des Jahres am Samstagabend mit Platz zwei und der Silbermedaille zufriedengeben – und er tat das mit eine Lachen im Gesicht. „Ich war sehr solide und kann mich nicht beschweren. Ich habe mein Ding gemacht. Silber ist nicht schlecht“, sagte Neugebauer im ZDF.

Der in Schwaben aufgewachsene und in Texas lebende Athlet verlor seine Führung mit einem schwachen Speerwurf. 139 Punkte Vorsprung waren perdu, als U23-Europameister Markus Rooth aus Norwegen 66,87 Meter weit warf, der Kraftprotz Neugebauer den 800 Gramm schweren Speer aber nur auf 56,64 Meter brachte. Mit 16 Punkten Rückstand ging Neugebauer als Zweiter der Gesamtwertung in den von allen Zehnkämpfern, ganz besonders aber von ihm gefürchteten 1500-Meter-Lauf zum Abschluss.

Der Überraschungssieger: Markus Rooth
Der Überraschungssieger: Markus RoothEPA

Umgerechnet zweieinhalb Sekunden Unterschied betrug der rechnerische Rückstand von Neugebauer auf Rooth, als die Zehnkämpfer zum Abschluss des dritten Wettkampftages der Leichtathleten auf die Bahn gingen. Der Norweger vergrößerte seinen Vorsprung mit einem Lauf in 4:39,56 Minuten auf, rechnerisch, mehr als siebeneinhalb. Neugebauer war nach 4:44,67 Minuten glücklich im Ziel, als Sechzehnter. Erster wurde Niklas Kaul in 4:15,00 Minuten und verbesserte sich zu einem versöhnlichen Schluss auf Platz acht.

Erste deutsche Zehnkampf-Medaille seit Busemann

Neugebauer, 24 Jahre alter, in Görlitz geborener Weltbürger mit sächsischer Mutter und Vater aus Kamerun, ist damit der erste Gewinner einer Olympia-Medaille im Zehnkampf seit Frank Busemann in Atlanta 1996. Auch er gewann die Silbermedaille. Im mit 70.000 Zuschauern wieder ausverkauften Stade de France kam Neugebauer auf insgesamt 8748 Punkte und blieb damit deutlich unter dem deutschen Rekord, den er im Juni auf 8961 Punkte gesteigert hatte. Rooth erreichte 8796 Punkte, Lindon Victor von der Karibikinsel Grenada als Dritter 8711.

„Nach dem Stabhochsprung weiß man so ungefähr, wo man steht“, hatte Neugebauer nach den fünf Disziplinen des ersten Tages orakelt, als er sich als Erster der Wertung aus dem Stade de France verabschiedete. Es gelte, ganz normal und cool zu bleiben: „Einfach sein Ding machen.“ Und auf keinen Fall, wie vor einem Jahr in Budapest, die knappe Zeit für Physiotherapie, Essen und Nachtschlaf im Gespräch mit Journalisten und bei Selfies mit den Fans zu vergeuden. Neugebauer hielt sich dran.

Und anders als bei der Weltmeisterschaft verdarb der 24 Jahre alte Jahresbeste und Favorit des Wettbewerbs nicht den Auftakt des zweiten Tages in Paris, die 110 Meter Hürden. In 14,51 Sekunden wurde er zwar nur Fünfzehnter, doch damit war nichts verdorben und vor allem er selbst nicht verunsichert. Mit einem Diskuswurf von 53,33 Meter holte er sich zwar schon in der nächsten Disziplin die Führung zurück, die er an den kanadischen Olympiasieger Damian Warner (13,62 Sekunden im Hürdensprint, 48,68 Meter mit dem Diskus) verloren hatte. Doch ausgeschlafen wirkte er nicht.

Neugebauer versäumte es, sich in seiner wohl stärksten Disziplin ein Punktepolster fürs Finale zuzulegen. Auf Fernsehbildern war zu erkennen, wie sein amerikanischer Trainer Jim Garham deutlich fluchte, als Neugebauer im dritten Versuch des Diskuswerfens gerade 40 Meter übertraf.

Beim Stabhochsprung sortierte sich die Spitze neu. Neugebauer behaupte mit einem Sprung von glatt fünf Meter die Führung, blieb aber 30 Zentimeter hinter seiner Bestleistung zurück. Warner scheiterte drei Mal an der Eingangshöhe von 4,60 Meter, fiel aussichtslos zurück und gab auf. Überraschend stieß mit einem Sprung über 5,30 Meter Rooth auf Platz zwei vor, mit lediglich 139 Punkten Rückstand.

Niklas Kaul, Weltmeister von Doha 2019 und Europameister von München 2022, erlebte einen enttäuschenden Wettkampf.. Als „scheiße“ fasste der 26-Jährige seinen ersten Wettkampftag zusammen: „Das ist eine sehr kurze und sehr treffende Zusammenfassung. Ich hoffe, dass ich mich in den Einzeldisziplinen irgendwie noch mal selbst ein bisschen begeistern kann.“

Dann bewies er, dass er immer noch der beste Speerwerfer der Welt unter den Zehnkämpfern ist. Mit 77,78 Meter warf er so weit, wie noch nie ein Zehnkämpfer bei Olympischen Spielen. Im Stabhochsprung war für ihn schon bei 4,80 Meter Schluss gewesen. Mühsam verhinderte er, dass er wie Olympiasieger Warner mit salto nullo ausschied und war erleichtert. Vor Speerwerfen und Lauf war er Sechzehnter – dank seines Schlusspurts landete er auf Rang acht.

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