Secret Service lehnte Anfragen nach zusätzlichem Schutz Trumps ab
Entgegen jüngsten Aussagen hat der Secret Service in den vergangenen zwei Jahren Anfragen nach mehr Schutzmaßnahmen für Donald Trump abgelehnt. Trumps Sicherheitspersonal habe mehrfach um mehr Ressourcen und Personal gebeten, sei jedoch abgewiesen worden, berichteten amerikanische Medien am Samstag.
Ein Sprecher des Secret Service hatte am Tag nach dem Mordanschlag geäußert, es sei „absolut falsch“, dass Trumps Sicherheitsteam „zusätzliche Sicherheitsressourcen“ angefordert habe und diese abgelehnt worden seien. Am Samstag hieß es nun in einer Stellungnahme an die „New York Times“, die Sicherheitsbehörde arbeite in einem „Umfeld mit dynamischen Bedrohungen“. In Fällen, in denen man Trump keine zusätzlichen Ressourcen habe bereitstellen können, habe man die Sicherheitsmaßnahmen mit „Mitteln der staatlichen und lokalen Strafverfolgungsbehörden“ ergänzt. In anderen Fällen seien Sicherheitspläne geändert worden, um die „Gefährdung“ Trumps zu verringern.
Trump-Team bat um Scharfschützen und Metalldetektoren
Bei den Anfragen soll es sich laut den Medienberichten unter anderem um mehr Metalldetektoren für Großveranstaltungen gehandelt haben, die Trump besuchte. Außerdem wurden für Veranstaltungen im Freien zusätzliche Scharfschützen und Spezialteams erbeten. Die Nachfragen, die zum Teil schriftlich gestellt wurden, wurden unter anderen von leitenden Beamten abgelehnt. Als Gründe seien etwa fehlende Ressourcen angeführt worden. Der Secret Service hat seit Jahren mit Personalmangel zu kämpfen.
Amerikanische Medien hatten in der vergangenen Woche berichtet, wegen Informationen über Anschlagspläne Irans auf Trump seien die Sicherheitsvorkehrungen für ihn in der Zeit vor dem Mordanschlag in Pennsylvania erhöht worden. Die Tat soll jedoch nicht mit den iranischen Plänen in Verbindung stehen; das Motiv des zwanzig Jahre alten Täters ist noch nicht geklärt.
Trump selbst äußerte sich seit dem Attentat mehrfach lobend über die Beamten des Secret Service. Der Scharfschütze habe den Attentäter „mit einem Schuss ausgeschaltet“, sagte der republikanische Präsidentschaftskandidat auf dem Parteitag in Milwaukee am Donnerstag.
Fraglich ist jedoch unter anderem, wie es dem Schützen gelingen konnte, auf das Dach eines in direkter Schusslinie auf Trump befindlichen Hauses außerhalb des Veranstaltungsgeländes zu kommen, und warum Warnungen über einen bewaffneten Mann mehr als eine Minute lang ignoriert wurden.